Neubau Umlade- und Einstellhalle

Veranlassung
Auf Grund einer verschärften Umweltschutzgesetzgebung war die Firma Füllemann Transporte AG gefordert, ihren Bausperrgut-, Sammel- und Recyclingbetrieb neu zu organisieren und zu überdachen. Gleichzeitig musste für die Unterbringung des umfangreichen Fuhrparkes, insbesondere Abfallentsorgungs- und Winterdienstfahrzeuge eine wintertaugliche Einstellmöglichkeit geschaffen werden. Der Standort sollte möglichst nahe bei den bestehenden Geschäftsräumlichkeiten liegen.
Anfangs 2001 beauftragte uns die Geschäftsleitung der Füllemann Transporte AG mit einem Generalplanermandat für das betrieblich anspruchsvolle Gebäude inkl. Beratung für die Grundstücksbeschaffung.
Grundstückserwerb
Favorit war bald das ehemalige Güterumschlagsareal „Rank“ der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Diese zeigten Handelsbereitschaft, aber nur für das gesamte Areal. Zudem mussten Abklärungen über vermutete mögliche Altlasten gemacht werden. Ebenso bildete der bestehende Abwasserfangkanal eine Zäsur im Areal. Aufgrund einer, von der Gemeinde Steckborn positiv beantworteten Bauanfrage über mögliche Hallenstandorte konnte schlussendlich das Land von der Eigentümerin SBB erworben werden, mit der Auflage, dass entlang der Geleise immer ein Korridor für Freiverlad bestehen bleibe.
Planung
In einem intensiven Planungsprozess wurden vorerst die Aufgaben dieser multifunktionalen Halle definiert und in Übereinstimmung gebracht. Nebst Sortierung mit einem Bagger müssen die Wertstoffe, die brennbaren und die zu entsorgenden Komponenten separat gesammelt und gestapelt werden können. Staub, Lärm und Abwässer müssen möglichst vermieden oder aber unschädlich gemacht werden. Zudem musste Unterhalts- und Einstellraum für Spezialfahrzeuge des Fuhrparkes geschaffen werden.
Dass die genannte Anlage inkl. Ver- und Entsorgung all den Auflagen der UVP -Umweltschutzgesetzgebung entspricht, wurde in einem separaten Umweltverträglichkeits-bericht nachgewiesen. Nach einem aufwändigen Bewilligungsverfahren und dem Eintreffen der Bau- und Betriebsbewilligung, konnte die Realisierung der Gesamtanlage in Angriff genommen werden.
Bauausführung
Die Halle hat einen Grundriss von 20 Meter Breite und 30 Meter Länge, der First reicht bis 11.30 Meter Höhe. Die stark beanspruchten Bodenplatten- und Wandteile sind aus Stahlbeton. Im Arbeitsbereich des Sortierbaggers ist der Boden zusätzlich mit Stahlpanzerplatten geschützt. Die übrigen Hallenwände und das Dach werden von einer Stahlkonstruktion gebildet. Sowohl Wände als auch das Dach sind mit Stahlprofilblechen verkleidet und gegen Schall und Wärme isoliert. Die grossen Sektionaltore beidseits der Halle ermöglichen eine problemlose Anlieferung von Recyclingmaterial als auch die freie Durchfahrt mit allen Lastwagen. Durch die grosszügigen Fensterbänder flutet Tageslicht in die Hallen und fördert das Energiesparen.
Die Farben der Dachflächen und Aussenwände sind in schlichtem Silbergrau gehalten, während die Fenster und Tore im „füllemannschen Firmenblau“ gehalten sind, was zusammen mit den Werbetafeln zu einem klaren Firmenauftritt beiträgt.
Das umgebende Firmenareal wurde den spezifischen Betriebsbedürfnissen für Zwischenlagerung und Transportlogistik angepasst. Schlussendlich erlebte die historische Brückenwaage aus dem Industriezeitalter in Steckborn eine Renaissance, indem sie für Lastwagenwägungen und Drittkunden erneuert wurde.
Weiteres
Die mutige Investition, welche die innovative Firma Füllemann Transporte AG in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld getätigt hat zeugt von Weitsicht und Unternehmertum. Der Bauherrschaft möchten wir für die immer offene und speditive Zusammenarbeit, aber auch das geschenkte Vertrauen in Verbindung mit diesem anspruchsvollen Auftrag herzlich danken.